Potsdams Spielbank ist erneut Schauplatz des regelmäßig wiederkehrenden Tarifstreits. Die Croupiers und Kassierer des Casinos hatten zuletzt ihre Arbeit niedergelegt und für höhere Gehälter gestreikt . Diesbezüglich forderte die Gewerkschaft ver.di nach Angaben der Berliner Zeitung fairere Arbeitsbedingungen für die Angestellten. Die Geschäftsführung hielt sich jedoch bis dato bedeckt und reagierte nicht auf die Forderungen der eigenen Belegschaft.
Forderung nach 6,9 Prozent mehr Lohn
Der Streit um die Gehaltsstruktur in der Spielbank Potsdam ist kein plötzlich entfachtes Thema. Viel mehr beschweren sich die rund 60 Mitarbeitenden des staatlichen Casinos seit Jahren immer wieder über die aktuellen Arbeitsbedingungen und die damit verbundene Entlohnung. Aktuell würde die Mehrheit der Croupiers und Kassierer nur knapp über dem Mindestlohn verdienen .
Konkret gehe es um ein Verdienst zwischen 1.800 und 2.100 Euro brutto. Die Arbeitszeiten sähen dabei 39 Stunden pro Woche vor. Aus Sicht der Angestellten und ver.di seien das unzumutbare Arbeitsbedingungen. Aus diesem Grund legte die Belegschaft zuletzt ihre Arbeit nieder und forderte eine Lohnerhöhung von 6,9 Prozent . Zusätzlich soll die Arbeitszeit auf 37,5 Wochenstunden reduziert werden.
Druck für Spielbank Potsdam
Die Spielbank Potsdam wird von der Brandenburgische Spielbanken GmbH & Co. KG (BSB KG) betrieben, die zu 100 Prozent zur Land Brandenburg Lotto GmbH (LBL) gehört. Deren alleiniger Gesellschafter ist das Land Brandenburg. Trotz der staatlichen Eigentumsverteilung sei die LBL bis dato nicht dazu bereit gewesen, ein Statement zum aktuellen Tarifstreit abzugeben.
Klar ist jedoch, dass der Druck für die Spielbank Potsdam weiterhin zunehmen wird. Auch wenn die Belegschaft nach den ersten Verhandlungen ihre Arbeit wieder aufgenommen hat, würden die Forderungen weiterhin bestehen bleiben. Wie fragil der Waffenstillstand konkret ist, erklärte Marcus Borck, ver.di-Verhandlungsführer. So beklagte er sich über die Verweigerungshaltung seitens des Managements und prophezeite, dass man diese „Hinhaltetaktik“ nicht lange mitmachen werde.
Tägliches grüßt das Murmeltier
Ob und wie sich die Spielbank in Potsdam dem Druck von Beschäftigten und Gewerkschaft beugen wird, ist nach wie vor unklar. Auch wenn die 60 Mitarbeitenden kurz nach dem Streik wieder ihre Arbeit aufgenommen haben, kann davonausgegangen werden, dass erneut Stillstand in der Spielbank Einzug halten wird. Das gilt jedenfalls dann, wenn sich Arbeitgeber und -nehmer nicht annähern können.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt gleicht die Entwicklung dem Tarifstreit, der sich vor knapp zwei Monaten ereignet hat. Auch damals begaben sich die Belegschaft in einen Warnstreik. Vorausgegangenen waren fünf erfolglose Verhandlungsrunden , ehe ver.di die Reißleine zog und die Roulette – und Spieltische der Spielbank lahmlegte.
Verhandlungen seit 2019
Bereits seit dem Jahr 2019 verhandelt ver.di Berlin-Brandenburg mit der Spielbank Potsdam um bessere und vor allem fairere Arbeitsbedingungen. Durch die Corona-Pandemie wurden die Tarifverhandlungen zwar auf Eis gelegt , das Thema war jedoch zu jederzeit präsent. Seit Januar dieses Jahres wurden entsprechend die Gespräche wieder aufgenommen.
Der vergangene Warnstreik zeigt, wie tief die Gräben mittlerweile zwischen den Parteien sind. Zum Teil sind die Fronten so verhärtet, dass keine vernünftige Kommunikation mehr stattfinden kann. Als zuständiger Verhandlungsführer sehe Marcus Brock nun die Gewerkschaft in der Pflicht, die Zügel in die Hand zunehmen und klare öffentliche Zeichen zu setzen.
Avi Fichtner hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Aus dem ursprünglichen Interesse an Casino Spielen und Poker entstand ein Startup, welches heute ein erfolgreiches Unternehmen im Glücksspiel-Bereich ist. Avi und sein Team testen professionell Casinoanbieter und teilen auf dieser Seite ihre persönlichen Erfahrungen.